Das Thema

Speziell für Journalisten, Reporter und Medienagenturen, haben wir seit 2022 die "CoopGo-Medien-Dialoge" entwickelt. Die Dialog-Formen haben sich bereits bewährt. Daran knüpfen wir an. Natürlich kann dieser "Service" auch wahlweise über Mail, Video- oder Telefonkonferenz erfolgen. Hinweis: Aufgrund der überraschend hohen Nachfrage, bitten wir um Verständnis, wenn ähnliche Fragestellungen sozusagen zu "Informations-Blöcken" verbunden werden. Sollten Informationen einem besonderen "Zeitdruck" unterliegen, teilen Sie uns dies bitte mit. Wir finden sicherlich auch dafür eine Lösung. ... (Koordination und Redaktion: Gerd K. Schaumann)

19.4.22

Was fördert den Genossenschafts-Bereich wirklich: Mehr Mitglieder-Souveränität oder mehr Staatskontrolle?

 


*Medien-Dialoge -  Zukunfts-Dialoge*

 

Medien  Machen  Wirtschaft

 

 

 *Impulse für kooperative Veränderungen*

 

Hinweis: Die Medien-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) bieten Journalisten, Reportern, Medienagenturen, etc. Impulse für ihre Arbeit im Interesse von mehr kooperativen o. genossenschaftlichen Perspektiven. Die Medien-Dialoge sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig angepasst bzw. gekürzt werden. Danke für die Mit-Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft.

 

Die Essenz der Fragen

 

Danke für euere Hinweise. Wir finden es richtig erfrischend, dass jemand uns nicht mit seinen (sog.) „Presseinformationen“ nervt, sondern sich kooperativ öffnet für einen Dialog. Meinen Sie das wirklich ernst? …

Gerade für kleinere, selbständige Journalistenbüros ist so eine Art „Dialog“ wichtig, um nicht dauernd nur an der Oberfläche zu bleiben. Wir wollen nicht nur der (verlängerte) „Informations-Verbreitungs-Arm“ von PR Abteilungen sein, sondern neue Ideen und durchaus auch politische Veränderungen ein Stück weit anstoßen helfen. Sicherlich seid auch Ihr zielorientiert und „verkauft“ euere Meinung, aber es sieht bisher nicht wie „verdeckte Werbung“ aus….

Lasst uns einfach mal beginnen mit dem Thema, das Ihr angedeutet habt. Soweit wir recherchiert haben, handelt es sich um eine Genossenschaft, die im Bereich „Vermögenswirksame Anlagen“ arbeite. Wie es aussieht, wurden die Mitglieder offensichtlich mit Versprechungen „geködert“, die vermutlich nie eingehalten werden sollten. …

Wie ist so etwas möglich, ohne dass dies rechtzeitig auffällt? …

Da jede Genossenschaft auch einem Verband angehören muss, wäre die Frage zunächst: Hat die „Verbands-Kontrolle“ nicht funktioniert?

Wir haben erfahren, das aufgrund solcher – oder ähnlicher Fälle – die Bundesregierung offensichtlich daran arbeitet, die „Staatsaufsicht“ über Genossenschaften und deren Verbänden zu verschärfen. …

Dazu haben wir unsere Kollegen in Spanien und Italien gefragt, wieso man  dort völlig ohne „Staatskontrolle“ im Genossenschaftsbereich auskommt…. Die Antwort von dort war interessant. Sie verwiesen darauf, dass es bei ihnen überhaupt auch keine „Zwangsmitgliedschaften“ von Genossenschaften in Verbänden gibt. Die „Staatskontrollen“ für alle Unternehmensformen sind gleich groß oder gleich klein – wie man will. Aber dennoch behaupten sie: Solche Fälle, wie bei dieser deutschen Genossenschaft, seien in Spanien unmöglich! Und gefragt, woran das liegen mag, sagten sie: Weil die Mitglieder einer Genossenschaft in Spanien ein ganz anderes Verhältnis zu IHRER Genossenschaft haben.

Danke, dass ihr uns darauf hingewiesen habt, solche Hinweise/Information haben wir leider bisher von den deutschen Genossenschaftsverbänden nicht bekommen. So ist es halt mit dem Prinzip “Informations-Marketing“ (eine Wortschöpfung von uns).

Wir haben uns die Zahlen der Entwicklungen von Genossenschaften in Spanien angesehen und mit denen in Deutschland verglichen. …

Irgendwie erstaunlich: In Spanien gibt es keine Staatskontrolle, aber dafür ein guten Wachstum bei „Genossenschaften“. In Deutschland ist das wohl genau umgekehrt. …

Wir haben dazu in Deutschland recherchiert, aber leider bisher keine Antworten erhalten. Wir werden auch die Parteien im Bundestag befragen.

Wir haben auch unsere Kollegen in Spanien auf solche Fälle – wie dieser, gerade in den deutschen Medien negativ aufgefallenen Genossenschaft – angesprochen. Deren Antwort machte unsicher und nachdenklich: Sie behaupteten: „Genau wegen dieser Art von Staatskontrolle entstehen in Deutschland solche Probleme“.  

Dann wäre es eigentlich kontraproduktiv, gerade jetzt die Staatsaufsicht noch zu verschärfen, es sei denn …

Hättet Ihr etwas dagegen, wenn wir uns zunächst auf den aktuellen Fall konzentrieren?!

Fangen wir vielleicht mit einigen Fragen an:

·       Was haben Genossenschafts-Mitgliedschaften mit „Verbraucher-Schutz“ zu tun?

·       Warum gibt es keine Qualifizierung für Genossenschafts-Mitglieder, ähnlich der Situation bei den Gewerkschaften?

·       Warum gibt es keine Interessenvertretung für Genossenschaftsmitglieder? (Soweit wir wissen, sind in den Genossenschaftsverbänden nur die Vorstände/Aufsichtsräte vertreten, nicht aber die einzelnen Mitglieder.

·       Warum geht die Anzahl der Genossenschaften zurück, obgleich die Verbände von Stärkung des Sektors sprechen. Und warum ist das in anderen EU-Ländern andersherum? Dort nehmen die Genossenschaften zu!

·       Welche (liberalere) Alternativen gäbe es statt „mehr Staatskontrolle“?

Wir hätten noch weitere Fragen, wollen euch aber nicht zu Anfang gleich überfordern. …

Nochmals „Danke“ für die Idee des „Medien-Dialogs“. Wir werden ihn gern weiterempfehlen (Ihr seht, wir „lernen“ auch kooperativ zu denken …)

(PS: Wir haben durchaus Verständnis, wenn ihr nicht alle Fragen beantworten könnt oder wollt. Gern können wir auch eine Video- oder Tele-Konferenz machen, wenn das für euch einfacher ist)

 

Die Essenz der Antworten

 

Danke für euren Beitrag. Wir schlagen vor, die Antwort in 2 Teilen zu geben. Hier per Mail und zusätzlich per Video, sofern ihr wollt. …

Video vor allen, weil damit ein direktes „Feedback“ möglich wird. …

Was im Rahmen solcher – wie von euch geschilderter – Beispiele geschieht, mag zwar aus (alter) Mediensicht angemessen sein, löst aber keine „Probleme“, sofern dies überhaupt im Interesse vieler Medien liegt. Sie „leben“ gut von „Schlagzeilen“. Schaut euch an, welche überzogenen  Schlagzeilen – in Bezug auf die erwähnte Genossenschaft – förmlich in die „Welt“ gedrückt werden.

Wem soll das dienen, außer Ihnen selbst?!  . …

Wir würden mit der Frage beginnen wollen, ob das Konzept „Vermögenswirksames Sparen“ überhaupt den politisch erwarteten „Erfolg“ bringen kann (in welcher Form auch immer). Entsteht so  wirklich „Vermögenswirksamkeit“? Es würde sich wirklich lohnen, alle Konzepte diesbezüglich auf den „Prüfstand“ zu stellen. …

Sofern man meint, der Staat solle in diesen unteren Einkommens-Bereichen „Gegensteuern“, könnte dies viel einfacher in direkter Form geschehen, z.B. in Verbindung mit „Steuerleistungen“. …

Warum also der „Umweg“ über „Vermögenswirksames Sparen“? …

Wir wollen uns hier auf den Bereich „Genossenschaften“ beschränken. …

Wichtig könnte dabei z.B. die Frage sein:

·       Wie „bewusst oder unbewusst“ treffen Menschen die Entscheidung, sich an einem Unternehmen (Genossenschaft) zu beteiligen? (PS: Das gilt auch für Mitgliedschaften bei „Bankgenossenschaften“).

Feststellbar ist, dass es bisher z.B. den Staat nicht interessiert hat, ob die Entscheidung zur Teilhabe an einem Unternehmen mit Namen Genossenschaft, etwas mit „bewusst“ zu tun haben könnte?. …

Unschwer ist festzustellen, dass einfach vorausgesetzt wird, dass das Mitglied irgendwie schon per se qualifiziert sei , eine Teilhaberentscheidung auch auszufüllen. Wenn Menschen „Teilhaber“ sind, könnte z.B. (durchaus auch staatlich gefördert) ein Nachweis gefordert werden, dass zumindest „Groß-Genossenschaften“ (z.B. ab 20 Mitgliedern) solche Mitglieder-Qualifizierungen anbieten müssen und diese auch nachgewiesen werden. …

Wenn man „Partizipation“ wirklich fördern will, muss man dazu auch einen „Politischen Rahmen“ definieren. …

Wie wäre es z.B.  mit folgenden Überlegungen - die je nach Mitgliederstärke einer Genossenschaft - mehr oder weniger stark ausgeprägt wären:

·       Abschaffung jeglicher Form von „Vertreterversammlungen“., Jedes Mitglied muss persönlich zu Mitgliederversammlungen erscheinen können. Im Zeitalter der Videokonferenzen spielt es  keine Rolle mehr, wie weit weg ein Mitglied vom Veranstaltungsort wohnt oder ob der Tagungsort hinreichen viel Plätze hat (!).

·       Jedes Mitglied ist unmittelbar (persönlich) einzuladen.

·       Jedes Mitglied hat das Recht – analog von AG-Versammlungen – einen Geschäftsbericht zu erhalten.

·       Jedes Mitglied hat das Recht, die zusammengefasste Fassung eines Prüfungsberichtes (Prüfungsbericht) zu erhalten.

·       Jedes Mitglied einer Genossenschaft hat das Recht, qualifiziert zu werden. Dazu sollte es durchaus auch staatliche Zuschüsse geben; sofern mehr Partizipation wirklich gewollt ist.

·       Die Entwicklung von Mitglieder-Interessen-Organisationen sollte gefördert werden.

Worum es letztlich geht, ist die Stärkung der Selbstorganisation, statt einer Ausweitung der Staatsaufsicht oder auch der Rechte von Prüfungsverbänden, in denen – was meist übersehen wird – nicht die Mitglieder von Genossenschaften vertreten sind, sondern lediglich die Vertreter der „juristischen Person“.

Soweit wir es nachvollziehen, prüft die Regierung, statt eines Ausbaus der Mitgliederrechte, weitere „Staatskontrollen“ im Genossenschaftsgesetz einzufügen.

Vergleicht man mit anderen EU-Ländern, Ist das wieder einmal eine „typisch deutsche“ Bürokratie-Antwort?

Interessant ist auch, weshalb sich gerade „Verbraucher-Schützer“ um Genossenschaften bemühen. Es geht um mehr Mitglieder- und Teilhaberrechte, aber das hat nichts mit „Verbraucherschutz“ zu tun! Mehr „Verbraucherschutz“ bei Genossenschaften zu fordern, würde die „Qualität“ der Teilhabe mindern, sie sozusagen auf einem „Ge- oder Verbrauchsartikel“ reduzieren.

·       Es geht aber eigentlich – gerade jetzt - den Mut zu mehr „Mitglieder-Souveränität“ in Genossenschaften zu haben.

Genau diesen Mut haben Länder wie Frankreich, Spanien, fast die gesamte EU bewiesen! …

Was hält Deutschland eigentlich davon ab, deren Vorbild zu folgen.

Bedarf es wirklich erst eines „verfassungsrechtlichen „Harmonisierungs-Drucks“ in Richtung „EU-einheitliches Genossenschaftsrechts“?  

Abschließend noch ein wichtiger Punkt;

·       Soweit wir erkennen, ist die betroffene Genossenschaft derzeit ohne Führung und nicht handlungsfähig. …

·       Außerdem sind die Mitgliedergelder beschlagnahmt.

So angemessen eine solche Entwicklung auch sein mag, man kann nicht einfach eine Genossenschaft „stillegen“. ..

Mögen die Vorstände und Aufsichtsräte durchaus „missgewirtschaftet“ haben, die Frage sei aber erlaubt:

·       Wäre es nicht gerade jetzt erforderlich, die Genossenschaft wieder handlungsfähig zu machen, z.B. neue Gremien zu wählen.

Warum wäre das jetzt wichtig?

Weil sonst die Gefahr besteht, dass die beschlagnahmten Gelder durch ungewollte Kosten (Insolvenzverwalter, etc.) zusätzlich den Mitgliedern entzogen werden. Das mag legal sein. Aber es ist den Mitgliedern nicht „egal“, was ab jetzt mit ihrem Geld geschieht. …

Wenn man schon „Geld“ ausgibt und die Mitglieder „Lehrgeld“ zahlen, warum steht dann aber nicht die Sanierung dieser Genossenschaft im Vordergrund?

Gern geben wir weitere Hinweise. …

Unser Land benötigen freie Journalisten, die die eigentliche Bedeutung von Genossenschaften sehen:), z.B.:

·       Um dem stetig zunehmenden Un-Gleichgewicht bei der Vermögensverteilung in Deutschland kooperativ zu begegnen.

·       Auch der Mittelstand (Stichwort: „Amazon-Effekt“) benötigt mehr Kooperation, wobei Genossenschaften eine wichtige Rolle spielen könnten. …

·       Für Vereine spielt die Kombination mit Genossenschaft ebenfalls eine wichtige Rolle.

(Sofern Ihr wünscht, gehen wir  gern auf „intelligente Kooperations-möglichkeiten“ ein).

Abschließend eine Bitte:

Bitte recherchiert kritisch, aber berücksichtigt dabei auch, ob die Berichterstattung eher zu mehr oder zu weniger Kooperation führt. …

Das meinen wir damit, wenn wir sagen:

„Medien Machen Wirtschaft“.

Wir sagen deutlich:

Die Menschen in unserem Land sollten die faire Option haben, sich entweder für mehr „Konkurrenz“ oder für mehr „Kooperation“ entscheiden zu können.  „Kooperation“ bisher in unserem Land eher toleriert, statt wirklich politisch gleichgewichtig gewollt. …

Journalisten könnten eine große Verantwortung dabei haben, mehr Kooperation in unserem Land zu erzeugen.

Dass das geht und wie das geht, dazu könnten Kontakte mit Kollegen in Frankreich, Spanien, Italien, etc. durchaus hilfreich sein. …

Ein „kritisch-konstruktiver“ Journalismus mit etwas mehr Sensibilität in Richtung „Kooperations-Gesellschaft“ ist wohl jetzt durchaus förderlich. …

. …

 Wir freuen uns auf eure Antwort!

GenialCoop – Unser Körper zeigt, dass dies möglich ist …

Redaktion: AG Medien-Dialoge im SmartCoop Forschungsinstitut (SCFI) der „ThinkTank“ im Bundesverband MMW e.V.(Cooperations- und Genossenschafts-Wirtschaft)  www.bundesverband-mmw.de  info@medien-machen-wirtschaft.de  o. info@menschen-machen-wirtschaft.de

Unsere Berater in Sachen Quanten-Management: FIKW (ForschungsInstitut Kooperativer Wandel) des IWMC Quanten-Instituts - Internationale Wissenschafts- u. MedienCooperation für angewandte Quantenphysik - Kontakt:  info@quanteninstitut.de

 

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